Die Dämonen als übersinnliche, nicht menschliche Wesen
können nur einer unseren 5 Sinnen sich entziehenden Welt entstammen. Die Bibel
berichtet eindeutig, dass es urprünglich göttliche Wesen waren – Engel – die
mitsamt ihrem Obersten, dem Satan, von Gott abgefallen sind. Sie alle sind auf
die Erde verdammt worden. Woran machen wir das in der Bibel fest?
1.Mose 1,2: Und die Erde (wörtlich) ward wüst und leer, und es
war finster auf der Tiefe,
Im hebräischen steht hier das Wort tohuwabohu, dass z.B. bei
der Verwüstung Babylons auch verwendet wird und im Zusammenhang gespenstischer
Atmosphäre gebraucht wird. Tohuwabohu heißt „durcheinander“. Auch der Satan
wird im griechischen Diabolos genannt. „Dia“ heißt „durch“ und „bolos“ meint
„werfen“ (kommt das deutsche Wort Ball her). Nach meinem Verständnis liegt es
nahe, dass hier direkt nach der Erschaffung der Welt Satan und seine Engel auf
die Erde geworfen wurden. Das würde auch das plötzliche Erscheinen der Schlange
als die Ausgeburt des Bösen erklären. Ich möchte diese Ansicht als meine
Vermutung betrachten, nicht als feste, exegetische Erkenntnis.
Weiter sagt Jesus über den Fall der Dämonen folgendes aus:
Lukas 10,18: „Er (Jesus) sprach zu ihnen (den Jüngern, die sich freuten,
dass die bösen Geister ihnen untertan seien): Ich sah den Satan vom Himmel
fallen wie einen Blitz.“
Woher nehmen wir aber die Behauptung, dass es sich um ein
Drittel der Engel handelt, die mit Satan auf die Erde geschleudert werden?
Dazu:
Offb 12,3ff: Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe,
ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf
seinen Häuptern sieben Kronen (=Satan) und sein Schwanz fegte den dritten Teil
der Sterne (=Engel) des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde.“
Wie aber kam es zu dieser Tragödie? Wie kann es dazu kommen,
dass Engel Gott untreu werden?
Offb 12,7ff: Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael (Erzengel
und Beschützer Israels) und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der
Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde
nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die
alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und
er wurde auf diese Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin
geworfen.
Der tiefste Grund dieser Tragödie liegt aber in der zu
tiefst dämonischen Gesinnung, die im König von Babel ihren Ausdruck findet:
Jesaja 14, 12ff: Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner
Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker
niederschlugst! Du aber gedachtest in deinem Herzen: „Ich will in den Himmel
steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen
auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden“
Und zum letzten Verständnis hören wir die Schlange im
Paradies:
1Mose 3,4ff: Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs
des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden
eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut
und böse ist...!“
Wir halten fest:
Satan, auch Luzifer genannt – Lichtträger, Engel des Lichts
– hat gegen Gott rebelliert, wollte selbst Gott sein und sich über Gott und
seine Getreuen erheben. Es kam zum Kampf gegen den militärischen Erzengelfürst
Michael und Satan verlor die Schlacht. Er verführte aber ein Drittel der Engelwelt
und diese wurden auf die Erde verbannt.
Hierzu gibt die Bibel verschiedene Antworten. Ich selbst
kann letztendlich Aussagen nicht machen, zitiere die Stellen und lasse vieles,
was ich nicht verstehe, stehen. Hier einige der wichtigen Stellen:
1. Eine Art „Vorhölle“, ein Ort, wo die
Dämonen bis zum Gericht gekettet sind
Judas 6: Auch die Engel, die ihren himmlischen Rang nicht
bewahrten, sondern ihre Behausung verließen, hat er für das Gericht des großen
Tages festgehalten mit ewigen Banden in der Finsternis.
So gesehen verstehen wir auch die Ängste, die Dämonen haben
beim Anblick und in der Begegnung Jesu wie folgt:
Mk 5,7: Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des
Allerhöchsten? Ich beschwörde dich bei Gott, quäle mich nicht! (in Mt 8,29
finden wir den Zusatz: ...uns zu quälen, ehe es Zeit ist?)
Eine weitere interessante Stelle finden wir in 1Mose 6. Dort
ist von Engeln die Rede, die Geschlechtsverkehr mit menschlichen Frauen hatten
und in 2Pt 2,4 hören wir, dass Gott sie an einem Ort der Finsternis gefangen
hält:
1Mose 6,1ff: Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden
und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, wie schön die
Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.
(deren Kinder waren Riesenwesen).
2Pt 2,4: Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht
verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und
übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden.
2. Menschliche Behausung
Offenbar räumt Gott einigen Dämonen oder sogeannten unreinen
Geistern das Recht ein, auf der Erde zu wandeln und zu wirken. Solange sie
keine Behausung haben, sind sie in einer für sie fast grauenvollen Unruhe. Eine
Paradestelle ist Hiob 1,6f:
„Es begab sich aber eines Tages, dass die Gottessöhne
(Engel) kamen und vor den Herrn traten und, kam auch der Satan unter ihnen. Der
Herr aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem Herrn
und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen. Der Herr aber
sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob?“
oder:
Mt 12,43: Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist,
so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht!
Nun ist es das Bestreben des Dämons, eine menschliche
Behausung zu finden. Die Bibel, ganz besonders die Evangelien und die
Apostelgeschichte sind voll von diesen Beispielen. Eine Paradestelle ist Mk 5,
1-20. (Siehe dazu meine Auslegung zu Mk 5).
Die Dämonen können aber nicht frei schalten und walten, wie
sie wollen. Lt Hiob 1 wird deutlich, dass Gott Herr über Leben und Tod ist und
er entscheidet, welche Macht der Dämon für sich in Anspruch nehmen darf.
Sie haben alle ein erklärtes Hauptziel: den Menschen von
Gott abzubringen, ihn letztendlich umzubringen und ihn damit von Gottes Gnade
zu Lebzeiten abzuschneiden. Die Auswüchse sind unterschiedlich, aber wir sind
damit täglich damit konfrontiert:
Sie
wollen den Menschen zum Bösen veranlassen, zu bösen Taten, zu Verbrechen und
Gemeinheiten. Die Bibel nennt sie darum auch „böse Geister“.
Weiter wollen die Geister
durch falsche Lehren den Menschen verführen, weg von Gottes Wahrheit (1Tim
4,1). Darum nennt die Bibel sie auch „falsche Geister“ (1Kön 22,22).
Die unreinen Geister arbeiten
oft über Krankheiten, auch Geisteskrankheiten. Sie behindern die Sinne
(Taubstummer Geist) und ersinnen alles mögliche, dass
der Mensch nicht dahin kommt, für Christus sich zu entscheiden. Wobei
seelsorgerlich scharf differenziert werden muss zwischen den meist natürlich
physischen Ursachen und dämonischer Belastung.
Die unreinen Geister arbeiten
mit großem Erfolg auch über die Pornographie, über ausschweifende Sexualität,
die in allen dämonischen Kreisen und Auswüchsen vorkommt und Gewicht hat.
Das Endziel des Dämons ist es aber, den Betreffenden
umzubringen:
Mk 9, 22: „und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen,
dass er ihn umbrächte!“
Oft geht dem eine
Entwicklung voraus. Der Satan arbeitet über die Verführung. Das wird in der
Versuchung Jesu sehr deutlich in Mt 4. Er führt in seelische und phyische Nöte
hinein wie bei Hiob, wartet, bis der Gläubige innerlich zermürbt ist und arbeitet
dann mit gemeinen Fragen wie z.B.:
Wenn es einen guten Gott
gäbe, wiso hast Du dann diese Krankheit? Bei Jesus, als er schrecklich Hunger
hatte: „Wenn du Gottes Sohn bist, gebrauche doch deine Macht und mache aus den
Steinen Brot?“ Bei Adam und Eva arbeitet er über die Verführung. Er öffnet
Möglichkeiten, was man zu allem noch haben könnte, wenn man es sich nur holte.
Es stünde bereit, man muss nur zugreifen. Satan bedient sich besonders der
Verführung durch die Sinne, siehe bei Jesus:
Mt 4,8: Darauf führte ihn der Teufel mit
sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre
Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich Dir geben, wenn du
niederfällst und mich anbetest!
Es gibt unzählige Beispiele
dafür, dass der Satan direkt seine Dienste anbietet und der Mensch sich ihm
freiwillig verpflichtet, oder dass der Mensch in seinen unmittelbaren Bannkreis
fällt. In der Offenbarung taucht der Satan in Form einer verführerischen Frau
auf, die auf einem Drachen reitet. Sie ist Bild für die Wirtschaft, für
Reichtung um ausschweifender Lebensweise. Satan redet den Menschen ein, dass
wer ein Leben mit Gott führen wolle, auf dies alles verzichten müsse! Ich will
dazu ein Zitat von Alexander Solschenizyn anführen. Er schrieb ja die berühmten
Bücher über die Internierungslager im Archipel Gulag und prangerte die
Menschenrechtsverletzung an. Er sagte 1987 folgendes:
„Zersetzender und
unverantwortlicher Freiheit wurde grenzenlose Ausbreitung gewährt. Die
Gesellschaft scheint geringen Schutz gegen den Abgrund menschlicher Dekadenz –
wie zum Beispiel Missbrauch der Freiheit für moralische Gewalt gegen junge
Menschen, für Filme voll pornographischer Darstellungen, Verbrechen und
Greueltatet – zu haben. Das gesetzlich geordnete Leben hat damit seine
Unfähigkeit bewiesen, sich selbst gegen die zerstörerischen Einflüsse des Bösen
zum Menschen!“
Wir leben heute in einer
Zeit, wo eine Regelung von außen durch die große, scheinbare Freiheit des
Menschen im multimedialen Zeitalter nichts mehr bringen kann. Die Bedrohung
geschieht erst von außen, dann aber besonders von innen. Die pornographische
Verführung, die Suchtverführung, die Besitzverführung, die Ehr-und Ruhmsucht
sind Mächte, die dem Menschen scheinbar Befriedigung schaffen, in Wirklichkeit sie
aber ketten und versklaven. Sie nehmen Besitz vom Denken, vom Fühlen und damit
auch von der gesamten Lebensweise. So sind dämonische Auswüchse wie in Mk 5
beschrieben nur eine der vielfältigen Möglichkeiten. Luther sagt aber ganz
generell: Es gibt kein Zwischendrin. Entweder stehe ich unter dem Einfluss
Satans, oder Gottes.
Grundsätzlich sagt der
Apostel Johannes:
1.Joh 3,8a: Wer Sünde tut, der ist vom Teufel;
denn der Teufel sündigt von Anfang an.
Dieser Vers gibt Martin
Luther recht, dass es keinen geistlichen Zwischenraum
gibt. Man kann nicht Gott und Satan gleichzeitig Nein sagen. Das Nein zum Einen
ist immer auch das Ja zum Anderen. Wer also zum Satan Nein sagt, der muss Ja zu
Gott sagen.
1.Joh 3,8b: Dazu ist erschienen der Sohn
Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre!
Jakobus drückt es in
gleicher Weise aus, nur in anderen Worten, wenn er schreibt:
Jak 4,7: So seid nun Gott untertan.
Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er
sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr
Wankelmütigen.
Einen grundsätzlichen
Schutz gibt es nicht, solange wir hier in dieser Welt leben. Paulus spricht in
Eph 6,10ff vom Kampf. Auch Jakobus spricht in Kapitel 1, 13ff davon, dass der
Mensch in Versuchung gerät. Wenn er ihr nachgibt, so „gebiert sie die Sünde“.
Und die Sünde hat als Lohn den Tod.
Die Dämonen gehörten
ursprünglich Gottes Hofstaat an. Einer der obersten Engel wollte Gott gleich
sein. Es kam zum Kampf, den er verlor. Zusammen mit einem Drittel der Engelwelt
fiel Satan mit den Dämonen auf die Erde und wurde dort verbannt. Das geschah zu
Beginn der Erschaffung der Welt. Diese Dämonen haben eine von Gott
kontrollierte, zeitlich begrenzte Zeit zum Wirken. Sie können niemanden gegen
seinen Willen zwingen, wenn Gott dazu keine Erlaubnis erteilt. Sie arbeiten
über die Mittel der Verführung, der Demoralisierung, der Zermürbung durch Krankheit,
Unglücksfälle, Einflüsterungen, falscher Lehre, Reichtum und Pornographie etc.
Ein Teil dieser Engel ist offenbar schon gefangen in „Ketten der Finsternis“.
Ein anderer Teil wirkt auf Erden. Sie sind bestrebt, eine Behausung zu haben.
Entweder Menschen oder Tiere (Schweine, unreine Tiere Mk 5). An vielen
Beispielen können wir sehen, besonders an Judas, dass der Dämon den Menschen
dazu verführen will, dass er sich das Leben nimmt und somit zu Lebzeiten Gottes
Gnade annimmt. Für die gefallenen Engel gibt es keine Erlösung mehr. Sie führen
ein Fristleben bis zum Tag des Gerichts. Der Mensch ist diesen Mächten
ausgesetzt. Durch seine Sünde haben die Mächte Gewalt und Einfluss bekommen.
Der Mensch kann sich nicht gegen Gott und Satan entscheiden. Das Ja zum Einen
ist immer auch das Nein zum Anderen.
Der einzige Ausweg ist die
Erneuerung durch den Glauben an Jesus. Wer sich unter die Herrschaft Jesu
stellt, über den hat der Satan keine Macht mehr. Er kann Macht über den
Christen bekommen, wenn er wieder sündigt, aber er hat die Möglichkeit der
Vergebung, die Petrus seinerzeit wahrnahm, Judas leider nicht. Der Satan kann
den Christen trotzallem verführen, aber nicht besitzen. Wer ein Kind Gottes
geworden ist, der ist frei. So ist der Glaube und die bewußte Gemeinschaft mt
Jesus bester Garant, um vom Teufel Ruhe zu haben. Doch es bleibt ein Kampf, wie
Paulus es in seiner geistlichen Waffenrüstung (Eph 6,10ff) zum Ausdruck bringt.